Von der Massenware zum Einzelstück
Das Chemnitzer Start-up C-marx macht Produktionsanlagen der additiven Fertigung fit für den Markt der Industrie 4.0. Denn in so mancher Fertigungslinie steckt ungenutztes Geschäftspotenzial. Wo früher vielleicht große Mengen ein und desselben Produktes gefragt waren, kann es schon heute nötig oder wünschenswert sein, dass dem Kunden individualisierte Anfertigungen, Kleinserien oder Einzelstücke angeboten werden.
C-marx hat sich auf die Integration von Digitaldrucktechnologie in bestehende Anlagen sowie den Aufbau von Stand-Alone-Anlagen spezialisiert. Vor allem die additive Herstellung von funktionellen Beschichtungen, wie isolierende, haptische oder leitfähige Schichten, Sensorik oder mikrometerfeine Codierungen können sowohl auf unterschiedlichen 2D-Untergründen (etwa Verpackungen) oder dreidimensionalen Werkstücken aufgebracht werden. Die Möglichkeiten sind quasi endlos. Sie reichen von der Cola-Dose mit dem Namen des Kunden über Brailleschrift auf Medikamentenschachteln bis zu funktionaler Beschichtung auf Autoteilen oder Textilbahnen. C-marx übernimmt alle Schritte von Beratung, Planung, Konstruktion bis zur Abnahme der modernisierten oder neuen Anlage.
Die beiden Gründer Sven Holewa und Peter Ueberfuhr erkannten in der Druckbranche ungenutztes Potenzial und hatten den Wunsch nach Selbstverwirklichung und geschäftlicher Freiheit. Dem Gründernetzwerk SAXEED seien sie für die Gründerberatung sehr dankbar, die sie letztlich auch in Kontakt mit dem TCC brachte, in dem sie heute ihren Firmensitz haben. Noch sind die Gründer zu zweit im Unternehmen, wollen aber bis Ende 2020 eine weitere Stelle schaffen. Der Start in die Selbstständigkeit kam unter denkbar schlechten Rahmenbedingungen. Durch Corona war die Akquise schwierig, etwa beim Thema Reisen und Unternehmensbesuche, und auch die Möglichkeit, sich bei Messen zu präsentieren, fiel vorerst aus. Dennoch sind erste Kunden bereits akquiriert, etwa in der Verpackungsindustrie, der Robotik und im 3D-Druck.
Auf eine Zielbranche einschränken wollen sich die C-marx-Gründer nämlich nicht. Je innovativer und interessanter die Projekte, desto besser, finden sie. Beispielsweise würden sie sich gern auch dem Automotive-Bereich und dem Thema Brennstoffzellen widmen.