So bleiben Wissenslücken klein
Die Schulen sind aufgrund der Corona-Krise derzeit geschlossen. Das hat die Chemnitzer Firma kiwies.com zum Anlass genommen, um Schüler in dieser schwierigen Zeit beim Lernen zu unterstützen. Als größter Kursanbieter außerhalb von Schulen sieht es das Start-up, das seine Anfänge im Technologie Centrum Chemnitz erlebte, als seine Pflicht an, trotz der Corona-Krise sein Angebot aufrecht zu erhalten. „Wir möchten insbesondere Kinder, deren Eltern systemrelevante Berufe haben, unterstützen und damit etwas zurückgeben“, sagt Geschäftsführer Jan Frömberg.
Über die Online-Plattform kiwies.com lassen sich normalerweise Kursleiter für unterrichtsergänzende Angebote buchen. Momentan können allerdings keine Kurse durchgeführt werden, da alle Schulen in Deutschland aufgrund des Virus geschlossen sind. Deshalb hat das Start-up zum einen kostenfreie WhatsApp-Gruppen eingerichtet. In diesen können Schüler aller Klassenstufen ihre Fragen zu den verschiedensten Fächern stellen, die von den Kursleitern beantwortet werden. Zum anderen wird von Montag bis Freitag ein Livestream bei YouTube angeboten. „Dabei wird aktueller Unterrichtsstoff vermittelt und parallel dazu werden Fragen beantwortet“, erklärt der 31-Jährige Frömberg. Aktuell sind damit fünf Kursleiter beschäftigt, bei steigender Nachfrage soll das Angebot aber noch erweitert werden. Mit seinem Angebot ergänzt kiwies.com staatliche Plattformen, in denen Lehrer ihre Aufgaben für die Schüler hochladen können.
Aus dem hohen Bedarf an alternativen Bildungsmöglichkeiten, der infolge des Coronavirus entstanden ist, zieht kiwies.com keine finanziellen Vorteile. „Diese Lernformate sind komplett kostenfrei, wir verdienen damit keinen Cent“, erzählt Vertriebsleiter Stefan Peetz. Das Gegenteil ist der Fall, schließlich müssen die Kursleiter für ihre Arbeit bezahlt werden. Um die Kosten stemmen zu können, hat das Unternehmen Investoren mit ins Boot geholt. Das Unternehmen möchte erreichen, dass die Schüler und Eltern nicht alleine bleiben und am Ende gestärkt aus der Krise hervorgehen können. „Die Wissenslücken sollen so klein wie möglich gehalten werden, denn das ist wichtig für die Zukunft in unserem Land“, sagt Frömberg.
Die Kursleiter von kiwies.com unterstützen bereits zahlreiche Schüler und Lehrer. Aktuell umfasst das Angebot über 1.000 verschiedene Kurse, die von 800 Kursleitern gegeben werden. Mehr als 200 Schulen in den neuen Bundesländern nutzen die Kompetenz der Kursleiter, um die eigenen Lehrer zu entlasten. Die Kosten dafür werden komplett von den Schulen getragen, für Schüler und Eltern ist das Angebot kostenfrei.
Das Team von kiwies.com zählt aktuell 15 Mitarbeiter, weitere Verstärkung wird gesucht. Nach wie vor besteht enger Austausch zwischen der Geschäftsführung des TCC und dem jungen Unternehmen: „In der Vergangenheit konnten wir einige Kooperationen innerhalb der ‚TCC-Familie‘ anstoßen – beispielsweise für die Entwicklung von Kursen zur Mitarbeiterfortbildung, die kiwies.com gemeinsam mit VRENDEX erarbeitet hat, aber auch zur Entwicklung der kiwies.com-Lernplattformen gemeinsam mit IT-Unternehmen aus dem TCC“, erklärt TCC-Geschäftsführer Jens Weber.
Hinweis: Auf den Internet-Seiten der IHK Chemnitz finden Sie umfangreiche Hinweise für den Fall, dass Ihr Unternehmen von der Corona-Pandemie betroffen ist. Auf der Internet-Seite der Sächsischen Aufbaubank können Sie Unterstützung aus dem Hilfsprogramm der Bundesregierung sowie aus dem Programm "Sachsen hilft sofort" des Freistaates Sachsen beantragen.
Website:
www.vrendex.de