Schneller zum Produkt
Komplexe Fertigungsabläufe insbesondere im Backend der Halbleiterindustrie führen bei der Produktentwicklung und beim Prototyping in der Mikroelektronik oft zu langen Wartezeiten. Eine praktikable Lösung bietet das Spin-off Micropack3D GmbH der TU Dresden, das ein Rapid Package für die schnelle Prototypen-Erstellung fokussiert und speziell auf schnelle Entwicklungszyklen im Backend abzielt. Damit können Prototypen einfach und schnell für die Nutzung in verfügbaren Standardtestsystemen angepasst werden. Außerdem ergeben sich neue Anwendungsfelder für einfachere Testaufbauten. Das Team entwickelte einen Fertigungsansatz, der rund die Hälfte der Prozess- und Entwurfsschritte einspart. Gleichzeitig werden aktuelle – und in der Zukunft immer wichtigere – Herausforderungen der Hochfrequenzübertragung, Kühlung und Miniaturisierung beherrschbar.
„Wir sehen die Anwendung unserer Technologie überall da, wo Leiterplatten zu groß sind, Bauelemente enger zusammenrücken oder Produkte schneller entwickelt werden sollen“, sagt Friedrich Hanzsch, Kaufmännischer Geschäftsführer des Gründungsprojekts, das an der TU Dresden entstanden und dort im Rahmen eines EXIST-Forschungstransfers durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds gefördert worden ist.
Im Oktober 2020 wurde das Dresdener Start-up als Preisträger des TUClab-Wettbewerbs der TU Chemnitz gekürt. Damit erhält es Zugang zu einer Startfinanzierung in Form von Beteiligungskapital der Sächsischen Beteiligungsgesellschaft mbh (SBG) sowie zur Infrastruktur des TUClab, also unter anderem zu Arbeits- und Beratungsräumen im "Start up"-Gebäude der Technologie Centrum Chemnitz GmbH. Am TUClab sei insbesondere das Netzwerk der Chemnitzer Universität interessant, in das man nun eingebunden werden, erklärte Geschäftsführer Hanzsch: „Die Elektro- und Informationstechnik an der TU Chemnitz hat andere Spezialisierungen als die in Dresden – und damit auch andere Kooperationspartner, die für uns spannend sein können. Mit der Preisträgerschaft im TUClab können wir unser Netzwerk auch in Richtung der südwestsächsischen Mittelständler sinnvoll erweitern.“