Schnell und frustfrei Daten erfassen
In jedem Unternehmen fallen täglich extrem viele Daten an – und im Zuge der Digitalisierung werden das tendenziell auch immer mehr. Das macht es für den Menschen immer schwerer, all diese Daten zeitnah zu erfassen und korrekt auszuwerten. Schnell werden wichtige Details übersehen, was zu unnötigen Fehlern führen kann. Hier setzt das Start-up Vireso an, das Daten erfassen, auswerten und visualisieren kann. „Wir bereiten die Daten so auf, dass sie am Ende für den Nutzer auch den meisten Nutzen bringen“, erklärt Daniel Pietschmann. „Und das heißt: sowohl schnell als auch frustfrei.“ So sorgt Vireso für die passende Schnittstelle – und behält dabei stets die individuellen Wünsche des Endnutzers im Auge.
Kennengelernt haben sich die drei Gründer an der TU Chemnitz: Christian Günther und Martin Schulze studierten beide Informatik mit dem Schwerpunkt auf Computergrafik, Daniel Pietschmann promovierte in Medienpsychologie. Ein gemeinsames Forschungsprojekt ihrer beiden Professuren brachte sie zusammen und legte den Grundstein für die Arbeit von Vireso. Mit Unterstützung eines EXIST-Gründerstipendiums gingen die drei Studenten im Herbst 2017 schließlich die Ausgründung an.
Das Kernprodukt und der Forschungsprototyp von Vireso, dessen Idee ebenfalls aus dem universitären Forschungsprojekt stammt, ist der „Disruption Assistent“, der bereits gemeinsam mit großen Unternehmen wie der Lufthansa getestet wurde. In Verkehrsunternehmen sind die Ablaufpläne hochkomplex, dadurch aber auch sehr störanfällig. „Wir wollen diese Abläufe so optimieren, dass man Störungen frühzeitig erkennen und vermeiden kann“, so Pietschmann. Die Software von Vireso erfasst sämtliche Daten, ermittelt Zusammenhänge und wertet sie in einer leicht anwendbaren Nutzeroberfläche aus. „Am Ende ist es dann jedoch immer der Mensch, der durch seine Erfahrung schnell reagieren kann, und nicht der Algorithmus“, erklären die Gründer. Der Experte sei der Mensch, die Software unterstütze ihn nur.
Dieser Leitsatz gilt bei Vireso auch für alle anderen Projekte: „Das direkte Feedback vom Nutzer ist uns sehr wichtig“, so Schulze. „Wir streben eine agile Softwareentwicklung mit relativ kurzen Zyklen an. So können wir schneller auf Probleme reagieren und Anwendungsoberflächen zur Verfügung stellen, die am Ende vom Kunden auch optimal genutzt werden können.“ Schon während der Entwicklung setzen sie auf Usability und User Experience Tests, um Schritt für Schritt zu erkennen, welche Zielgruppe am Ende was benötigt.
Das Start-up, das Anfang 2019 ein Büro im „Start up“-Gründerzentrum am Technologie Campus 1 bezogen hat, will nun zunächst sein Kernprodukt kontinuierlich weiterentwickeln und erfolgreich zum Einsatz bringen. „Für uns ist jetzt erst einmal das Wichtigste, potenzielle Kunden von der Qualität unserer Arbeit zu überzeugen und unsere Expertise in der Region an den Mann zu bringen“, blickt Pietschmann in die Zukunft: „Wir wollen auf jeden Fall wachsen: stetig und bedacht.“