Passgenaue Ideen für die Produktion
Der Verschleiß eines verspanenden Unternehmens ist zu hoch. Die monatlichen Werkzeugkosten bereiten den Führungskräften Sorgen. Eine passende Software könnte helfen, diese Kosten zu senken, sagt Ralf Krause. Er ist Geschäftsführer des Unternehmens ID: Factory Solutions. Zehn Prozent Kostensenkung hält er in Situationen wie der oben geschilderten für realistisch. Das Problem: Viele Unternehmen – in Deutschland wie in Südwestsachsen – scheuen den Weg in die Digitalisierung oder sind von ihm abgekommen, weil sie einmal schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ralf Krause kann letzteres verstehen. Misserfolge senken die Akzeptanz für digitale Lösungen, auch in der Belegschaft. „Viele Führungskräfte denken dann: ‚Warum soll ich das noch einmal in Angriff nehmen, wenn ich schon einmal investiert habe? Meine Leute wollen das doch eh nicht‘“, so seine Erfahrung. Deshalb will Ralf Krause anders arbeiten als der klassische Vertrieb, den seiner Ansicht nach zu oft nicht alle Probleme des Unternehmens interessieren.
Ralf Krause vertreibt 3D-Drucker, Software und Augmented-Reality-Produkte an Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Modellbau sowie Werkzeug- und Formenbau, bietet zu seinen Produkten außerdem Dienstleistungen und Services an. Er nennt drei Fragen, die für ihn im Umgang mit seiner Kundschaft wichtig sind: „Wo befindet sich die Firma? Wo will sie hin, wo überhaupt nicht? Wo sieht sie sich in vier bis fünf Jahren?“ Diese Fragen helfen ihm dabei zu schauen, wo genau ein Unternehmen Optimierungsbedarf hat und welche Produkte demzufolge passgenau dem Unternehmen helfen könnten. Dafür geht er mit seinen Auftraggebern in intensiven Austausch – während dem er oft auch erfährt, an welcher Stelle Vorbehalte bei den Führungskräften oder der Gesamtbelegschaft bestehen, die er berücksichtigt, häufig aber auch ausräumen kann. Zu den Produkten von ID-Factory Solutions gehört unter anderem die Software Evomecs. Diese verknüpft die verschiedenen Arbeitsbereiche und bereits vorhandene Software eines Unternehmens. Mit ihr lassen sich Wertschöpfungsketten managen und die Wertschöpfung erhöhen, mitunter auch Fehlinvestitionen vermeiden.
Ralf Krause ist gelernter Zerspanungsmechaniker, Fachbereich Fräsen. Seit etwa 2007 war er immer im Bereich Optimierungsabläufe in der Zerspanung tätig, arbeitete als Teamleiter, Dozent für Software und im Vertrieb von Software. Im Oktober 2020 gründete er ID: Factory Solutions, seit Anfang 2021 hat das Unternehmen seinen Sitz im „Start up“-Gebäude am Chemnitzer Technologie Campus. Dorthin gekommen ist er mithilfe des Partnerunternehmens ID: Industrial Dynamics, das sich auf Robotik und Sensorik spezialisiert hat und bereits in Räumen der Technologie Centrum Chemnitz GmbH sitzt. Die Kollegen von ID: Industrial Dynamics hatten bei der Geschäftsführung des TCC angefragt, ob auch für ihn Räume frei sind. Für Krause ein sinnvoller Schritt: Die Wege zum Partnerunternehmen sind auf diese Weise kurz, sowohl Büroräume als auch Hallen können beim TCC gemietet werden. Wenn sein Unternehmen in Zukunft wächst – was er hofft – kann er flexibel Flächen dazu mieten. Wenn es soweit ist, möchte er gern eine zeitgemäße Unternehmenskultur etablieren, bei der sich Arbeitszeiten und Präsenz an den Bedürfnissen der Angestellten orientieren.
Bereits jetzt ist Ralf Krause sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, ins „Start up“ zu ziehen. Besonders gefällt ihm die familiäre Stimmung in der Zusammenarbeit mit den anderen hier agierenden Unternehmen – aber auch mit der Führung des TCC selbst. „Wenn man Hilfe braucht, bekommt man sie“, sagt er.
"Start up"-Gründerzentrum
Technologie-Campus 1
09126 Chemnitz
Website:
www.id-factorysolutions.de