Konzepte für alle Lebensbereiche
Chemnitz als Abenteuerspielplatz, verbesserte Sonnenblenden fürs Auto, ein leichterer Zugang zu Pflegeangeboten oder ein verändertes Fahrrad-Konzept – die Vielfalt der Geschäftsideen war groß beim SAXEED-Ideenwettbewerb. Die Preisverleihung fand am 22. Januar statt.
Zum 13. Mal hatte das Gründernetzwerk SAXEED an den Hochschulen in Chemnitz, Freiberg, Mittweida und Zwickau dazu aufgerufen, Geschäftsideen zu entwickeln und diese beim Wettbewerb „Schicke Ideen“ einzureichen. 35 Projekte waren eingegangen – von der noch frischen Vision bis zur kurz bevorstehenden Gründung. Am Montag hatten die besten sechs Teams in der Kategorie der Studierenden und die besten drei Teams aus den Reihen der Wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Ideen vor Publikum und Live-Jury zu präsentieren und Preise im Gesamtwert von über 5.000 Euro einzusammeln.
„Ich freue mich über die sehr gute Mischung der Ideen aus allen Lebensbereichen“, resümierte Jens Weber, Mitglied der Live-Jury und Geschäftsführer der Technologie Centrum Chemnitz GmbH, am Ende des Abends. Den ersten Preis in der Gruppe der Wissenschaftler sicherte sich am Abend das Team „bowbike“ von der TU Chemnitz. Die Wissenschaftler Sven Gläser, Hendrik Berthel und Leon Kontny entwickeln ein neuartiges Rahmenkonzept für Fahrräder: In den tragenden Teilen wird der Rahmen aus Kohlenstofffasern gezogen, Rahmenteile, die lediglich Zugkräfte aushalten müssen, werden hingegen durch Seile ersetzt: „So können wir die Gewichtsvorteile des Kunststoffs nutzen und gleichzeitig die Kostennachteile ausgleichen“, erklärten sie in ihrer Live-Präsentation. Ziel: ein stylishes Stadtfahrrad im mittleren Preissegment – zur Preisverleihung brachten sie den ersten fahrbaren Prototypen mit. Zum Lohn gab es 1.000 Euro Siegprämie, gestiftet vom Technologie Gründerfonds Sachsen. Platz 2 und 3 erreichten die Teams „sOOks“ mit der Idee, individuelle Socken per Internet anzubieten, sowie „PIAS-Lern-App“, einer App zur Bildung von Vorschulkindern.
In der Gruppe der Studierenden konnte sich die Idee „Pflege.Einfach.Buchen“ über den ersten Preis und ebenfalls 1.000 Euro, gestiftet von der Volksbank Chemnitz, freuen: Die Ideengeber Katrin Naumann und Karola Köpferl wollen vor allem Angebote im Bereich der Kurzzeitpflege transparenter machen und damit demnächst in der Region Chemnitz loslegen. Platz 2 und die vom TCC gestifteten 500 Euro Preisgeld konnte sich das Projekt „Shade Wings“ sichern – ein Projekt, das Nachrüstungen von Sonnenblenden in PKWs entwickeln will. Platz 3 ging in dieser Gruppe an das Team „I-Mat“: Mittels Sensoren in der Matratze sollen frische Eltern hier Informationen zum Wohlbefinden ihres Babys erhalten. Lohn für die Idee: 300 Euro, gestiftet von der Sächsischen Aufbaubank.
Deren Vertreterin Manuela Harken würdigte das Zusammenspiel unterschiedlichster Akteure beim SAXEED-Ideenwettbewerb: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen“, erinnerte sie an ein afrikanisches Sprichwort: Das sei beim Wettbewerb durch das Zusammenspiel von Hochschulen, Gründerzentren, Kapitalgebern oder auch der Stadt gegeben. Deutlich wurde dies auch im Rahmen der Preisverleihung: Zwischen den Wettbewerbsbeiträgen wurde neben dem Wettbewerb Digitale Innovation des Bundeswirtschaftsministeriums auch der Förderpreis KRACH – Kreativraum Chemnitz präsentiert.