Kaputte Software reparieren
Die webbasierte Informationstechnik eines Unternehmens funktioniert nicht mehr so, wie sie soll. Irgendwo in den Programmcodes müssen sich Fehler eingeschlichen haben. Das Problem: Die Software wurde vor Jahren komplett selbst von Angestellten entwickelt - die inzwischen nicht mehr im Unternehmen arbeiten. Deshalb wurde die fehlerhafte Software zu einem Fall, der im Auftragsbuch von Michael Fuchs, Inhaber des IT-Unternehmens DerFuchs, gelandet ist. Die größte Herausforderung dabei: Die Programmcode-Urheber waren nicht nur aus dem Unternehmen ausgeschieden - sie hatten zudem keinerlei Dokumentation hinterlassen. Und inzwischen war die Software „extrem fragmentiert“, sagt Michael Fuchs.
Der beschriebene Auftrag war ein Extremfall für Michael Fuchs. Doch er kümmert sich regelmäßig „um Webprojekte, die einige Zeit nicht angefasst wurden und ein bisschen kaputt sind“. Dann heißt es für ihn: tief eintauchen in den Programmcode, um das Programm bis ins letzte Detail zu verstehen. Sein Fokus liegt dabei zumeist bei dem, was im Hintergrund abläuft, ohne dass die Nutzenden etwas davon merken. Vieles davon sind Automatismen wie zum Beispiel Datenim- und -exporte. Im nächsten Schritt untersucht Michael Fuchs, was der Software fehlt - um sie anschließend zu reparieren.
Diese Reparatur ist in vielen Unternehmen nötig. „Viele Softwares sind veraltet und voll mit Daten, die irgendwie reingestopft wurden - die Betonung liegt auf: irgendwie. Und das führt langfristig zu Problemen“, so Michael Fuchs. Die meisten Systeme, die er repariert, sind hochspezialisiert. Bei vielen davon handelt es sich um sogenannte CRM-Systeme. CRM steht für Customer Relationship Management. Diese Softwares sind also spezialisiert auf Kundenbeziehungsmanagement.
Doch Michael Fuchs repariert nicht nur Software, er entwickelt sie auch selbst. Beispielsweise für eine App, mit deren Hilfe Schul-Ganztagsangebote gebucht werden können. Diesen Auftrag hat Michael Fuchs seiner Vernetzung innerhalb des Technologie Centrums Chemnitz zu verdanken. Seit 2017 arbeitet er in Büroräumen im „Gründerzentrum am Brühl“ in der Karl-Liebknecht-Straße. Auf die Frage, ob er mit dem TCC als Vermieter zufrieden ist, lautet seine Antwort: „ganz großes Ja“. Der Umgang mit den Mietern gefalle ihm gut, ihre Sorgen würden wirklich ernst genommen. Besonders wichtig ist ihm aber: „Der Netzwerkeffekt ist nicht nur auf dem Papier vorhanden. Er ist real.“ Vor allem Geschäftsführer Jens Weber helfe den TCC-Unternehmen, mit ihren Anliegen zueinander zu finden. „Er ist der Vernetzer und das macht er sehr gut“, sagt Michael Fuchs.
Erfahrung in seinem Metier sammelt Michael Fuchs seit 2001. Damals begann er die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Lehre absolvierte er sein Fachabitur, um im Anschluss in Mittweida zunächst Multimediatechnik und Medienmanagement zu studieren - und beides abzubrechen. Der Grund für seinen endgültiges Ausscheiden aus der Hochschule: Schon während des Studiums arbeitete er als Softwarespezialist. Als das Auftragsvolumen stieg, traf er irgendwann die Entscheidung, sich vollständig seiner Firma zu widmen.