Innovative Chemnitzer
Ein erfolgreicher Abend für Chemnitzer Gründer: Zwei Ausgründungen der TU Chemnitz wurden beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2017 am 20. Juni mit drei hochdotierten Preisen geehrt. Den Hauptpreis räumte die NAVENTIK GmbH ab: Sie erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Gesamtpreis IQ Innovationspreis Mitteldeutschland. Darüber hinaus kann sich NAVENTIK nun auch als innovativstes Unternehmen im Bereich Automotive fühlen – hier gab es den Clusterpreis. Ebenfalls einen Clusterpreis – in der Kategorie Chemie/Kunststoffe – erhielt die inca-fiber GmbH, die derzeit den Pre-Incubator im Technologie Centrum Chemnitz nutzt. Clusterpreise sind mit 7.500 Euro dotiert. Der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland wird von der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und ihren Partnern in Leipzig, Halle (Saale) und Magdeburg ausgelobt. Der länderübergreifende Wettbewerb fördert neuartige, marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zur Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in der Region.
NAVENTIK wurde aus der Professur Nachrichtentechnik an der TU Chemnitz ausgegründet, wo die Gründer Sven Bauer, Robin Streiter, Michael Jüttner und Peter Kalinowski auf dem Gebiet der Satellitennavigation geforscht hatten. Diese Forschung wurde mittels EXIST-Forschungstransfer in ein Unternehmen überführt. Die vom Unternehmen entwickelte softwarebasierte „Pathfinder“-Technologie ermöglicht eine hochgenaue Fahrzeug-Lokalisierung auch dann, wenn das direkte Signal der Satelliten gestört wird – so stehen beispielsweise auch in Städten jederzeit genaue Positionsdaten zur Verfügung, die eine gute Navigation ermöglichen. 2018 will das Unternehmen die ersten Lizenzen verkaufen.
Auch inca-fiber wurde aus der TU Chemnitz mittels EXIST-Forschungstransfer aus der Forschergruppe "Trans-Ver" heraus entwickelt – Ende 2016 erfolgte die Gründung der inca-fiber GmbH. Das Unternehmen metallisiert Kohlenstofffasern – mittels galvanischer Beschichtung werden diese „verkupfert“. So sollen die Gewebe und Gelege von inca-fiber die positiven Eigenschaften zweier Bereiche verbinden: das geringe Gewicht von Kohlenstofffaserverbunden und die elektrische Leitfähigkeit von Metallen. Die neuen Kohlenstofffasern könnten dann beispielsweise als Blitzschutz in Flugzeugen eingesetzt werden – statt dünner Metallgitter, die sich über die ganze Außenhaut der Flugzeuge heute noch ziehen. Aber auch in den Bereichen Automotive und Windkraft sollen die Fasern zum Einsatz kommen, etwa zur Haftvermittlung, zum elektromagnetischen Schirmen oder zur Übermittlung von Signalen quer durch den Verbundstoff. Geleitet wird das Unternehmen von den TU-Absolventen Dr. Falko Böttger-Hiller und Toni Böttger