Gepitcht und gewonnen
Mit seiner Firma kann Manuel Dudczig anderen Unternehmen schon bald eine ganze Menge Geld und vor allem auch wertvolle Zeit ersparen: Anstatt aufwändig einen klassischen Prototypen herzustellen, visualisiert der Gründer ihn mithilfe von innovativer 3D-Technologie bis ins kleinste Detail – und vereinfacht und verbessert so die Phase der Produktentwicklung und -gestaltung mit neuester Technik.
Der Gründer von Vrendex, Dipl.-Ing. Manuel Dudczig, ist studierter Sozialpädagoge und Maschinenbauer und arbeitete in den vergangenen Jahren bei der ThyssenKrupp AG und an der TU Chemnitz im Bereich der (virtuellen) Produktentwicklung. Während seiner Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter kam er dort auch mit diversen 3D-Technologien in Kontakt, darunter 3D-Modellierung, Virtual und Augmented Reality, aber auch 3D-Druck und diverse 3D-Aufnahmetechniken. Inspiriert von den vielen Möglichkeiten dieser Techniken, begann er vor rund zwei Jahren nebenberuflich damit, Konstruktionsentwürfe und Produkte interaktiv zu gestalten.
Entwickelt ein Unternehmen ein Produkt, kann Dudczig es also zum Leben erwecken, zum Beispiel in Form einer Echtzeitvisualisierung als Virtual Reality-Anwendung oder als gerendertes 360°-Video. Hierfür benötigt der Firmengründer lediglich CAD-Daten, Fotos, 2D-Pläne, Skizzen oder physische Produktmuster. „Diese werden dann modelliert und texturiert, das heißt mit Details und Material versehen und in einer geeigneten 3D Umgebung wie einer Halle oder einer visionären Szene positioniert“, erklärt er. Je nach Kundenwunsch runden besondere Interaktionen wie technische Animationen, Explosionsdarstellungen oder selbst durchführbare Montageprozesse für Trainingsanwendungen die Produktvisualisierung ab. „Zusätzlich zu dieser VR-Erfahrung kann ich dann mit 3D-Sound oder haptischem Feedback ein bleibendes und emotionales Kundenerlebnis für meine Auftraggeber schaffen“, so Dudczig. Zu seinen Kunden gehörte unter anderem bereits die KOMSA Gruppe, für die er in Zusammenarbeit mit einem Fotografen ein interaktives 360°-Web-Format für eine Virtuelle Messe zur Präsentation neuer Produkte und Dienstleistungen entwickeln und realisieren konnte. Erst kürzlich arbeitete er zudem mit dem Chemnitzer Start-up bowbike zusammen: Zum RAW-Festival der Tage der Industriekultur im vergangenen Jahr wurde ein innovatives Fahrradrahmen-Design als virtuelles Erlebnis per VR-Brille erarbeitet. So konnte bereits vor Fertigstellung erster physischer Prototypen sowohl das Design als auch die einzigartigen Funktionen von Interessenten plastisch erlebt werden.
Noch vor Firmengründung konnte Dudczig einen großen Erfolg verbuchen: Im September 2018 gewann der Gründer bei der Veranstaltung C-Town 360° das Start-up-Paket. Mit seinem Pitch zum Thema Virtuelle Technologien für Produktentwicklung und Kommunikation konnte er überzeugen und ging so mit einem Preisgeld und Unterstützungsleistungen vom TCC, der Volksbank Chemnitz, der CWE und den C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren nach Hause. Dazu gehört, neben der Bereitstellung eines Messestandes, auch die Finanzierung einer Büromiete im TCC für bis zu sechs Monate. „Das war eine große Ehre für mich und hat mich in dem, was ich tue, ermutigt“, freut sich Duczig. Und auch durch das Gründernetzwerk Saxeed erhielt er im Vorfeld zur Firmengründung Unterstützung. Sobald diese abgeschlossen ist, will sich Dudczig zunächst vor allem der konsequenten Weiterentwicklung der Technologien für weitere Anwendungsfelder und Kunden widmen – und so sein spannendes Portfolio nach und nach ausbauen. Als Mentee im Sächsischen Mentoring-Netzwerk von futureSAX kann er dabei auch auf die Beratung und Unterstützung erfahrener Unternehmer zählen.