Beschleuniger für Sachsen?

Beschleuniger für Sachsen?

Techstars-Vize Frank Alfano traf regionale Start-ups

Für eine erfolgreiche Start-up-Kultur braucht es mehr als ein paar Menschen mit guten Ideen: Gründergeist, Unterstützungsangebote oder Risikokapitalgeber zum Beispiel. Mit vielem davon kann Chemnitz bereits punkten – doch zusätzliche Impulse sind jederzeit willkommen. Entsprechend zog das Technologie Centrum Chemnitz auch mit, als eine Reihe von Chemnitzer Unternehmern einen hochrangigen Vertreter des weltweit aktiven Gründungsbeschleunigers Techstars, den Executive Vice President Frank Alfano, nach Sachsen einlud.

Grundsätzlich baut Techstars Acceleratoren auf, die Start-ups mit einem Prototypen ermöglichen, ihr Geschäftsmodell zu schärfen und auf Wachstumskurs zu bringen. Techstars, angesiedelt im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado, hat seit seiner Gründung 2006 bereits Hunderte junger Unternehmen unterstützt, unter anderem mit Workshops, einem ausgefeilten Mentorenprogramm und Kontakten zu großen Unternehmen, die als Partner oder Kunden der Gründungsunternehmen infrage kommen könnten.

Das Unternehmen gilt als Milliarden-Investor und soll, geht es nach den Gastgebern des Besuchs, künftig auch sächsischen Jungunternehmern auf die Sprünge helfen: „Wir wollen von den Weltbesten lernen“, erläuterte Titus Lindl, einer der Initiatoren des Besuchs und Ideengeber für die Entstehung des Q-Hub in Chemnitz: „Typischerweise verankert Techstars einen Accelerator in einem bestimmten Themengebiet. Wir arbeiten gerade heraus, was dieses Themengebiet für Sachsen sein könnte. Idealerweise ist Techstars aber an Themen interessiert, die disruptiver Natur sind und Auswirkungen auf viele Branchen haben.“

Ein mögliches Themenfeld könnte im Autoland Sachsen die Mobiltät sein – Techstars-Vize Alfano führte dazu bei seinem Sachsen-Besuch einige Gespräche. So besuchte er die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden, das Porsche-Werk in Leipzig und ließ sich auch bei einem Besuch im „Start up“-Gebäude des TCC Chemnitzer Entwicklungen im Bereich des Autonomen Fahrens erläutern. Mit Intenta, Baselabs, Fusion Systems, NAVENTIK und FDTech nahmen gleich fünf hiesige Start-ups am Gespräch mit Alfano teil – und bewiesen, dass Chemnitz in punkto Autonomes Fahren ein echtes Kompetenzzentrum ist.

Doch auch mit dem sächsischen Blockchain-Cluster, dem Chemnitzer Start-up Staffbase und dem Dresdner Unternehmen Wandelbots kam Alfano ins Gespräch, wohnte Pitches im Q-Hub bei, erkundete den Accelerator Spinlab in Leipzig und traf zu guter Letzt auch die politische Ebene – bei Gesprächen mit Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in Dresden und der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Alfanos Fazit: Die sächsische Gründerszene sei durchaus interessant: Die hiesigen Start-ups würden spannende Themenfelder bedienen, zudem gebe es ein gutes Umfeld aus Großkonzernen, an die junge Unternehmen andocken könnten. Arbeiten könnte man noch an der Erweiterung des Netzwerks aus Risikokapitalgebern und Business Angels.

Mit einem Engagement von Techstars in Sachsen könnte man auch in diesem Bereich vorankommen…

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