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20.11.2019 | News

Die drei Neuen im TUClab

TROWIS, NOVAJET und Mecorad werden künftig gefördert

Die TROWIS-Geschäftsführer Peter Streubel und Dr. Torsten Heinze
Die TROWIS-Geschäftsführer Peter Streubel und Dr. Torsten Heinze
Mit dem TUClab begleitet die Technische Universität Chemnitz gemeinsam mit der Sächsischen Aufbaubank (SAB) junge technologieorientierte Unternehmungen auf ihren ersten Schritten in den Markt hinein. Drei neue Gründungsprojekte haben sich jetzt für das Förderprogramm qualifiziert – und finden ihre Heimat im „Start up“-Gebäude des TCC, wo das TUClab seine Basis hat.

TROWIS

Stahlseile sind ein erprobtes Mittel, wenn es um Einsätze in Kränen, Aufzügen oder Schachtförderanlagen geht. Das Problem: Sie bringen in der notwendigen Dicke zumeist ein erhebliches Eigengewicht mit, das stets mitbewegt werden muss, unter entsprechendem Energieeinsatz. Deshalb will die in Mittweida gegründete TROWIS GmbH diese Stahlseile durch solche aus Kunststofffasern ersetzen. Bis zu 6 Millionen Fasern werden dafür beispielsweise für ein 16 Millimeter dickes Seil miteinander versponnen – und bringen dann nur ein Fünftel von dem auf die Waage, was ein genauso dickes Stahlseil an Gewicht mitbringen würde. Doch TROWIS will noch mehr: So wird in die neuartigen Kunststoffseile eine Sensorik eingebunden, die den Zustand des Seiles überwacht – so kann es künftig punktgenau gewartet oder ausgetauscht werden. Für seine Entwicklung ist TROWIS frühzeitig eine strategische Partnerschaft mit einem Kranhersteller eingegangen – so kann das Start-up seine Entwicklungen genau auf den Markt abstimmen. Noch produziert das Unternehmen mit einer Versuchsanlage im Maßstab 1:10, die im TCC – Annaberger Straße aufgebaut ist. Mit der Unterstützung des TUClab will es nun die nächsten Entwicklungsschritte gehen.

NOVAJET

Eigentlich hat das Team von NOVAJET rund um Geschäftsführer Markus Dittrich nicht zuerst an ökologische Effekte gedacht, als es ihm darum ging, das Wasserstrahlschneiden zu revolutionieren. Ziel war ein deutlich dünnerer Wasserstrahl, der dabei aber eine höhere Leistungsfähigkeit erreicht. Möglich wurde dies durch viele technische Innovationen, die das so genannte Suspensionsstrahl-Verfahren aus der Schwerindustrie erstmals in der industriellen Teilefertigung nutzbar machen. Entscheidende Neuerung gegenüber herkömmlichen Anlagen: Das im Wasserstrahl eingebettete Abrasivmaterial, scharfkantiger Granatsand, wird gemeinsam mit dem Wasser beschleunigt und nicht wie bisher erst nach der Beschleunigung des Wassers eingebracht. Das erhöht den Wirkungsgrad um ein Drittel, verbraucht also deutlich weniger Energie. Und der Sand kann künftig auch mehrfach verwendet werden. Dabei will NOVAJET, seit Herbst 2019 im TUClab, bisherigen Verfahren gar nicht unbedingt Konkurrenz machen: „Wir sehen uns zunächst in einer Nische zwischen Laser- und herkömmlichem Wasserstrahl“, so Dittrich. Dank der Innovation könne man jetzt Hochleistungswerkstoffe wie technische Keramiken, Hartmetall oder gehärteten Stahl mit Wasser bearbeiten. Und mit dem deutlich dünneren Suspensionsstrahl sieht NOVAJET auch Anwendungsmöglichkeiten in der Feinwerktechnik.

mecorad

Wer Stahl unter Wärmeeinwirkung zu Blechen walzen will, muss enorme Energien einsetzen: Ein durchschnittliches Stahlwerk verbraucht im Jahr etwa so viel Energie wie eine mittelgroße Stadt, weiß Dr. Marc Banaszak. Das Problem nur: ein guter Teil der Energie wird mehr oder weniger verschwendet, weil die Qualität eines Walzvorgangs eigentlich erst dann überprüft werden kann, wenn er abgeschlossen wurde – die Folge: nicht wenig Ausschuss, der eingeschmolzen und neu verarbeitet werden muss. „Wer die Qualität noch während des Walzens messen will, muss mit extremen Bedingungen klarkommen: Hitze von bis zu 1.200 Grad, jede Menge Staub, Nebel aus der Kühlung und starke Vibrationen“, so Banaszak. Die mecorad GmbH kann dieses Problem lösen – mit einer hochflexiblen und dabei im Mikrometerbereich genauen Messmethode auf Radarbasis, die in Zukunft dem Walzwerk noch während des Prozesses Optimierungslösungen aufzeigen soll – mit integriertem Machine Learning. Derzeit sitzt das Unternehmen noch in Köln, wird aber in Kürze nach Chemnitz umziehen – nicht nur wegen der Aufnahme ins TUClab, sondern auch, weil man bereits heute intensiv mit dem Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz zusammenarbeitet.

Über das TUClab
Der 2. TUClab-Wettbewerb um Gründungsförderung von Start-ups wurde im Juni 2019 an der TU Chemnitz ausgelobt. Er wurde seitens der Sächsischen Aufbaubank als Förderbank des Freistaates Sachsen und der TU durch die Einrichtung eines sogenannten „TUClab“ zur gemeinsamen unbürokratischen Unterstützung und Förderung für Gründerinnen und Gründer initiiert. Im Rahmen dieses Wettbewerbs konnten 2019 bis zu drei ausgewählte Unternehmensgründungen eine Startfinanzierung in Form eines Beteiligungskapitals der Sächsischen Beteiligungsgesellschaft mbh (SBG) erhalten. Für die drei Unternehmen stehen in Summe maximal 900.000 Euro zur Verfügung. Hinzu kommen der Zugang zur Infrastruktur der TU Chemnitz bzw. ausgewählter Transferpartner sowie die Einbindung in Transfer- und Mentoren-Netzwerke der Universität. Ein dritter Wettbewerb soll ab Sommer 2020 ausgetragen werden.
 
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